Dynamische Stromtarife basieren im Wesentlichen auf dem Prinzip des Stromhandels an der Börse, wobei man in zwei Methoden - den Day Ahead Handel und den Intraday Handel - unterscheidet. Letzterer kann eine Taktung von 15 min einnehmen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Tarifen, bei denen ein fester Preis pro Kilowattstunde berechnet wird, wird bei dynamischen Stromtarifen der aktuelle Strombörsenpreis direkt an den Kunden weitergegeben. Dies ist abhängig von Angebot und Nachfrage auf dem Mark und bietet somit Chancen, aber auch Risiken.
Um dynamische Stromtarife nutzen zu können, sind bestimmte technische Voraussetzungen erforderlich. In der Regel wird ein intelligentes Messsystem (iMsys) benötigt sowie die Integration eines hardware- oder softwarebasierten Energiemanagementsystems (EMS). Letzteres ist für die Steuerung von Verbrauchern erforderlich und stellt eine zentrale Herausforderung dar. Insbesondere bei Verbrauchern verschiedener Hersteller funktioniert diese Ansteuerung über ein EMS häufig noch nicht reibungslos.
Damit die Kosten eines dynamischen Tarifs unter den Kosten eines herkömmlichen Stromtarifs liegen, ist es jedoch entscheidend, den Stromverbrauch von steuerbaren Verbrauchern wie Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen in Zeiten mit niedrigen oder negativen Stromtarifen zu verlagern.
Zu den Chancen, die dynamische Stromtarife mit sich bringen, zählen potenzielle Kosteneinsparungen durch Lastverschiebung in Zeiten mit niedrigem Börsenstrompreis sowie die Entlastung der Stromnetze durch eine flexible Nutzung von Energieverbrauchern. Dies kann gleichzeitig zur Förderung erneuerbarer Energien beitragen. Allerdings gehen dynamische Tarife auch mit einigen Herausforderungen einher, darunter das finanzielle Risiko durch Preisschwankungen und der hohe Überwachungsaufwand für Anbieter und Kunden. Insbesondere die Kombination mit einer PV-Anlage ist fraglich und sollte idealerweise mit einer Direktvermarktung verbunden werden, um eine Überschusseinspeisung zu Niedrigstrompreisen zu vermeiden.
Die Anzahl der Anbieter dynamischer Tarife ist derzeit noch begrenzt, und einige Anbieter befinden sich noch in den Anfängen, diese Dienstleistung anzubieten. Dennoch lässt die Prognose darauf schließen, dass in naher Zukunft sowohl die Anzahl der Teilnehmer als auch die Anzahl der Anbieter rapide wachsen wird, und vermehrt herstellerübergreifende Schnittstellen geschaffen werden, die eine einfachere und zuverlässigere Steuerung der Großverbraucher ermöglichen. Daher kann es bereits jetzt sinnvoll sein, sich für einen dynamischen Stromtarif zu entscheiden. Insgesamt steht außer Frage, dass dynamische Stromtarife, neben dezentraler Stromspeicherung, eine entscheidende Rolle für die Integration erneuerbarer Energien und die Entlastung der Stromnetze spielen.
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