Die Direktvermarktung ist ein Konzept, das es Anlagenbetreibern ermöglicht, den erzeugten Strom direkt am Markt zu verkaufen, anstatt eine feste Einspeisevergütung zu erhalten. Ziel ist es, erneuerbare Energien, insbesondere Photovoltaikanlagen, wettbewerbsfähig im Strommarkt zu machen, indem sie an der Strombörse partizipieren.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Strom einer PV-Anlage direkt zu vermarkten. Eine Möglichkeit ist, selbst als Direktvermarkter aufzutreten und den Strom stundengenau am Day-Ahead-Markt oder viertelstundengenau am Intraday-Markt zu handeln. Da dies jedoch mit erheblichem Aufwand, Zeit und Know-how verbunden ist, entscheiden sich viele Anlagenbetreiber dafür, einen professionellen Direktvermarktungsdienstleister zu beauftragen. Für die erforderliche stundengenaue oder viertelstundengenaue Strommessung wird ein intelligentes Messsystem (iMSys) bzw. bei großen Anlagen ein registrierender Leistungsmessungszähler (RLM-Zähler) benötigt.
Im Unterschied zur festen Einspeisevergütung erhält der Anlagenbetreiber je nach Börsenstrompreis eine variable Vergütung für jede eingespeiste Einheit Strom. Durch das Marktprämienmodell nach § 20 EEG können Anlagenbetreiber auch an der geförderten Direktvermarktung teilnehmen. Dabei entfällt das Vermarktungsrisiko durch sehr niedrige Strompreise weitestgehend, da sie die Differenz zur sonst erhaltenen EEG-Vergütung vom Netzbetreiber als Marktprämie erhalten.
Durch das Solarpaket I ist die Direktvermarktung erst ab einer Anlagengröße von 200 kWp verpflichtend. Aufgrund der hohen Strompreise übersteigt der Marktwert Solar häufig den anzulegenden Wert und somit auch die Einspeisevergütung vieler Anlagen, die nicht zur Direktvermarktung verpflichtet sind. Daher kann die kleine Direktvermarktung bereits ab einer Anlagengröße von 10 kWp bei geringem Eigenverbrauch sinnvoll sein. Insbesondere auch in Verbindung mit dynamischen Tarifen und Zeiten niedriger Strompreise kann eine EEG-gekoppelte Direktvermarktung zu höheren Vergütungen führen.
Für Betreiber mit hohem Eigenverbrauch ist die Direktvermarktung jedoch weniger geeignet. In solchen Fällen ist meist die EEG-Vergütung empfehlenswert oder es kann sogar sinnvoller sein, einen geringen PV-Überschuss unvergütet ins Netz einzuspeisen, wenn die Anlage größer als 100 kWp ist und somit keine feste Einspeisevergütung erhält.
Die Direktvermarktung bietet Anlagenbetreibern eine flexible und marktorientierte Alternative zur festen Einspeisevergütung, indem sie ihnen ermöglicht, den erzeugten Strom direkt am Markt zu verkaufen. Dies fördert nicht nur die Integration Erneuerbarer Energien in den Strommarkt, sondern hilft auch, die Marktfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit dieser Anlagen zu verbessern. Besonders für Anlagen mit geringem Eigenverbrauch ab einer Größe von 10 kWp kann die kleine Direktvermarktung sinnvoll sein.
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